Joseph Beuys – Werke aus der Sammlung van der Grinten

verschiedene Materialien und Gegenstände auf Holzbrett
Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Foto: Stiftung Museum Schloss Moyland/Maurice Dorren
Bei den Sammlungspräsentationen zu Beuys wird ab Oktober 2021 in den Räumen zwischen Nord- und Ostturm eine Auswahl von Werken gezeigt, die nur noch punktuell dem Wechsel unterworfen ist. Für diese Präsentation wurden signifikante Objekte vor allem aus dem plastischen Werk ausgewählt, darunter die Gruppe der Hasengräber, die Holzkreuze Symbol des Leidens und Symbol der Erlösung, die Objekte Schlitten, Tisch mit Aggregat, Fettecke auf schiefer Ebene, das Multiple Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee sowie das Schlüsselwerk Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet. Das Museum kommt damit dem Wunsch nach einer langfristig angelegten Beuys-Präsentation nach. Die Ausstellung zeigt den künstlerischen Ansatz von Beuys und gibt einen Einblick in die Beuys-Sammlung der Brüder van der Grinten.
Reihe Gegenüberstellungen
Um Besucher:innen die Möglichkeit zu geben, die Werke von Beuys immer wieder neu und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, werden einigen von ihnen seit 2021 für eine begrenzte Zeit Arbeiten von Künstler:innen gegenübergestellt, die diese Werke aufgegriffen haben, um sie kritisch zu hinterfragen oder ironisch und sinnerweiternd zu kommentieren.
Gegenüberstellungen

Fotodruck auf LKW-Plane, 200 x 136 cm
Ausstellungsansicht: Survival Art Review, The Wallenberg-Pachaly Palace, Wrocław

Stanniolpapier mit schwarzem Aufdruck (Verpackung eines Schokoladen-Osterhasen) und Tempera in Hellgrün auf schwarzem Karton, geklebt

Acryl auf Leinwand (je 80 x 80 cm)
und Acryl auf Wand
Leihgabe: Konsortium

Farboffset auf leichtem Karton, signiert
Galerie Denise René/Hans Mayer, Düsseldorf (Herausgeber)

Konsortium, e pluribus unum, 2022
Siebdruck und Acryl auf Leinwand (240 x 130 cm)
und Acryl auf Wand
Konsortium, pars pro toto, 2022
Gips, Schaumstoff
Konsortium, novus ordo seclorum, 2022
Acryl auf Leinwand (je 80 x 80 cm)
und Acryl auf Wand
Leihgabe: Konsortium
KONSORTIUM – PLUS GLEICH MINUS
Ab 3. April 2022 in den Räumen 35 und 36 (Schlossgebäude)
KONSORTIUM ist ein 2004 gegründetes Künstlerkollektiv bestehend aus den drei Künstlern Lars Breuer, Sebastian Freytag und Guido Münch. Sie arbeiten als Künstlergruppe, Ausstellungsraumbetreiber und Kuratoren zusammen. Kennzeichen ihrer Projekte sind eine klare und geometrische Formensprache und eine Auseinandersetzung mit der Ästhetik der Moderne und Postmoderne innerhalb der Kunst- und Architekturgeschichte. Im Rahmen der Ausstellung „Joseph Beuys – Werke aus der Sammlung van der Grinten. Gegenüberstellungen“ stellen die Künstler dem legendären Plakat „Kunst = Kapital“ von Joseph Beuys von 1979 ihr Werk „e pluribus unum“ von 2018 gegenüber.
Bereits 2018 entstand das Foto „e pluribus unum“ im Zusammenhang mit einer Ausstellung verschiedener Künstler:innen in Wroclaw (Polen) zum Thema Kapital. In diesem Foto stellten die drei Künstler von KONSORTIUM die Pose nach, in der sich Joseph Beuys 1979 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt vor einem Mastodon, dem fossilen Skelett eines Elefanten-Vorfahren hatte fotografieren lassen. Die Fotografie von KONSORTIUM unterscheidet sich davon bewusst. Sie wurde im Museum für Ur- und Ortsgeschichte in Bottrop aufgenommen.
An einer weiteren Wand verweist eine Schriftarbeit auf die Dollarnoten der Vereinigten Staaten. Die beiden lateinischen Mottos „Novus ordo seclorum“ und „E pluribus unum“ stellen eine Verbindung zum Beuys’schen Diktum „Kunst = Kapital“ her. Ebenso greifen die drei Zeichen der Arbeit auf Leinwand die Beuys’sche Formel auf, ersetzen jedoch die Begriffe des Kapitals und der Kunst durch die mathematischen Zeichen Plus und Minus. Das kreuzförmige Symbol für Plus ist auch ein von Beuys vielfach eingesetztes Zeichen. Das Motiv kehrt im Prototyp einer seriell vervielfältigten Kreuzskulptur wieder, die ebenfalls zur Installation des Kollektivs KONSORTIUM gehört.